Inhaltsverzeichnis
Aptera Motors ist weder ein Tesla noch irgendwie vergleichbar mit einem Elektro-SUV oder anderen Elektroautos. Das offenbart bereits ein kurzer Blick auf das hypermoderne spacige Solar-Elektro-Fahrzeug, kurz SEV (Solar Electric Vehicle). Er selbst bezeichnet sich nicht einmal als Auto. Was interessant ist, denn das Solarauto fährt knapp 90 Km/hund hat eine eingebaute Batterie für Reichweiten bis zu 1000 Kilometern - je nach Konfiguration. Das Besondere an diesem Fahrzeug ist jedoch die Integration von Solarzellen, die es kontinuierlich laden. Je mehr Sonne, desto mehr Reichweite. Auch ist das Design des Fahrzeugs besonders: fährt es doch auf drei Rädern und entspricht es ganz und gar nicht einem "normalen" Fahrzeugdesign.
Aptera eignet sich nicht für Familien, so viel ist klar. Für Einzelpersonen oder den urbanen Gebrauch ist es jedoch durchaus eine Option. Im kleinen Flitzer fahren bequem zwei Personen sowie wenig Gepäck. Der Kofferraum ist nicht groß, aber er reicht für das normale alltägliche Leben. Die Anschaffungskosten liegen zwischen 26.000 und 51.000 US-Dollar. Insofern leisten sich das SEV auch Haushalte mit weniger Geld (anders als etwa beim Lightyear Zero). Wer in einer sonnigen Gegend wohnt, kann damit rechnen, dass durch Solarenergie täglich zwischen 20 und 50 Kilometer Reichweite hinzukommen. Hierfür bietet der Hersteller auf seiner Webseite einen Rechner (https://aptera.us/vehicle/). Insofern ist das E-auto nicht grundsätzlich auf eine vorhandene Ladeinfrastruktur angewiesen.
Steuervorteile für Elektroautos lassen sich bei dem kleinen Flitzer leider nicht mitnehmen. Aptera Motors ist derzeit nicht in Europa zugelassen. Das erspart (derzeit) auch das Thema der Versicherung für Elektroautos. Der US-amerikanische Hersteller arbeitet zwar mit Partnern zusammen, die die Homologation für den europäischen Markt vorwärtstreibt - bisher ist dies jedoch nicht geschehen. Das liegt auch daran, dass die ersten Serienfahrzeuge erst in der zweiten Jahreshälfte 2022 vom Band gehen. Dann auch nur in den USA im sonnigen Kalifornien. Ob es das Elektroauto Aptera also nach Deutschland schafft, ist derzeit nicht abzusehen. Hierzulande wäre es am ehesten vergleichbar mit einem serienproduktion Renault Twizy, der eine Zulassung hat, sich jedoch auch nicht durchsetzte auf dem Markt. Das mag jedoch ebenfalls an anderen Aspekten liegen.
Die angesprochene Integration der Solarzellen (mit 700 Watt kontinuierlicher Ladeleistung-Sonnenenergie) sowie die drei Räder sind nur einige Aspekte, die das SEV besonders machen. Das Solarauto ist aerodynamisch auf einem Spitzenniveau. Der Hersteller legte Wert auf den Verlauf von Luftwiderstand beim Fahren. Dabei orientierte er sich am Körper von Delfinen sowie am Design kleiner Flugzeuge. Dies ist unverkennbar auch zu sehen. Die besten Fahrzeuge mit dem wenigsten Luftwiderstand finden sich oft in experimenteller wissenschaftlicher Umgebung: Solarfahrzeuge fahren etwa jährlich quer durch Australien und liefern sich ein Rennen - ohne ein einziges Mal laden zu müssen. Sie sind nicht käuflich und meist stecken Techniktüftler hinter der Entwicklung. Der Aptera orientiert sich genau an diesen Konstruktionen. Weiterhin ist für Aptera das Gewicht relevant. Laut Herstellerangaben wiegt das SEV 65 Prozent weniger als gängige Elektrofahrzeuge. Das wirkt sich auf die Energieeffizienz der Batterie aus. Drei Räder sorgen für weniger Rollwiderstand - auch das zeigt sich in der Reichweite des Fahrzeugs. Das hindert den Flitzer jedoch nicht daran, in unwirtlichen Umgebungen zu fahren. Laut Hersteller fährt das Elektroauto zwischen -30 und 48 Grad Celsius über Schnee, Schotter, Eis und Sand. Nach einer solchen Fahrt muss er sicher in eine Elektroauto Waschanlage, doch inwiefern hiesige Waschanlagen überhaupt geeignet wären für das Solarauto, sei dahingestellt.
Der Aptera ist das perfekte Zweit- oder Drittfahrzeug. Er eignet sich für das tägliche Leben, wenn die Ansprüche an den Transport gering sind. Seine volle Leistung fährt das Elektroauto erst unter dauerhafter Sonneneinstrahlung auf. Die Anschaffungskosten sind gering für das, was das SEV bietet. Da es leider derzeit nicht in Europa verfügbar ist, stellt sich die Frage nach dem Kauf jedoch nicht.