Förderprogramme für Elektroautos

Wer ein Elektroauto kauft und fährt, der wird in Deutschland in Form verschiedener Zuschüsse und Förderungen belohnt. Wir stellen Ihnen diese etwas näher vor.

Grundsätzlich gilt: Das deutsche Programm „Umweltbonus“ des BAFA bietet Zuschüsse für den Kauf oder das Leasing von E-Fahrzeugen.

Kaufzuschüsse

Die folgenden Anreize basieren auf dem sogenannten Umweltbonus (fachsprachlich „Innovationsprämie“ genannt) im Rahmen des Konjunkturpakets und gelten aktuell für Fahrzeuge, die zwischen dem 4. Juni 2020 und dem 31. Dezember 2021 zugelassen werden (eine Verlängerung bis 2025 ist in Planung):

Zuschuss für Fahrzeuge bis zu einem Preis von 40.000 Euro:

  • Vollelektrisch: 9.000 Euro
  • Plug-in-Hybrid: 6.750 Euro

Für Fahrzeuge bis zu einem Preis von 65.000 Euro:

  • Vollelektrisch: 7.500 Euro
  • Plug-in-Hybrid: 5.625 Euro

Um herauszufinden, ob Ihr Elektroauto förderfähig ist und welcher offizielle Preis für Ihr Fahrzeugmodell gilt, können Sie die offizielle Liste der förderfähigen Elektrofahrzeuge beim Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle herunterladen.

In der Regel füllen die Autohändler das Antragsformular für Sie aus. Wenn Sie jedoch mehr über die Förderung erfahren und den Antrag selbst ausfüllen möchten, erhalten Sie entsprechende Informationen ebenfalls auf der Website des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle.

Leasing-Förderung

Seit dem 21. Oktober 2020 hängt die Förderung des Leasings eines Elektroautos von den Vertragsbedingungen ab. Die Mindesthaltedauer für Leasing beträgt 12 Monate bei einer Laufzeit von 12 bis 23 Monaten oder 24 Monate bei einer Laufzeit von mehr als 23 Monaten. Bei Laufzeiten von 6 bis 11 Monaten beträgt die Mindesthaltedauer 6 Monate.

Die Förderungen sehen im Detail folgendermaßen aus:

Für Fahrzeuge bis zu einem Preis von 40.000 Euro:

  • Vollelektrisch: 2.250 Euro (bei einer Laufzeit von 6 - 11 Monaten)
  • Vollelektrisch: 4.500 Euro (bei einer Vertragslaufzeit von 12 - 23 Monaten)
  • Plug-in-Hybrid: 1.687,50 Euro (bei einer Vertragslaufzeit von 6 - 11 Monaten)
  • Plug-in-Hybrid: 3.375 Euro (bei einer Vertragslaufzeit von 12 - 23 Monaten)

Für Fahrzeuge bis zu einem Preis von 65.000 Euro:

  • Vollelektrisch: 1.875 Euro (bei einer Vertragslaufzeit von 6 - 11 Monaten)
  • Vollelektrisch: 3.750 € (bei einer Vertragslaufzeit von 12 - 23 Monaten)
  • Plug-in-Hybrid: 1.406,25 € (bei einer Vertragslaufzeit von 6 - 11 Monaten)
  • Plug-in-Hybrid: 2.809,50 € (bei einer Vertragslaufzeit von 12 - 23 Monaten)

Gebrauchtwagenförderung

Für den Kauf von gebrauchten E-Autos und Plug-in-Autos gibt es die gleichen Förderbeträge wie für den Kauf von neuen E-Autos (siehe oben), sofern sie nach dem 4. November 2019 zugelassen wurden und nicht schon vorher die Umweltbonus-Förderung erhalten haben.

Lokale und regionale EV-Anreize

Je nach Wohnort können Sie beim Kauf eines E-Fahrzeugs auch von lokalen Förderungen von bis zu 1.500 Euro profitieren. Diese Zuschüsse werden zusätzlich zu den oben erläuterten nationalen Förderungen für E-Fahrzeuge gewährt, so dass Sie beim Kauf noch mehr Geld sparen können. Sie werden von einigen Städten und Gemeinden angeboten und können in Anspruch genommen werden, wenn Sie bestimmte Kriterien erfüllen. Zusätzliche lokale Anreize werden häufig auch von Energieversorgern für neue oder bestehende Kunden angeboten, die sich für ihre Dienste anmelden.

Tipp: Suchen Sie bei Google nach „Elektroauto Förderung + Name Ihrer Region / Stadt“, um sicherzustellen, dass Sie keine aktuellen Änderungen in der Politik verpassen.

Zusätzliche Vorteile für Elektroautos

Im Jahr 2015 trat das Elektromobilitätsgesetz (EmoG) in Kraft, das die Elektromobilität in Deutschland fördern soll. Abhängig von der konkreten Umsetzung des Gesetzes in den einzelnen Bundesländern und Städten können Elektroautofahrer die folgenden Vorteile genießen:

  • Kostenloses Parken
  • Reservierte Parkplätze
  • Nutzung von Busspuren

Aussichten auf die Zukunft der Förderungen in Deutschland

Sowohl im Rahmen des neuen Klimaplans 2030 als auch des Konjunkturpakets 2020 hat die deutsche Regierung Mittel und Förderrechte für verschiedene Bereiche des Verkehrssystems zugesagt, um die aktualisierten Elektrifizierungsziele zu erreichen. Laufende und neue Initiativen umfassen:

  • Batterien und Infrastruktur: Im Rahmen des neuen 130-Milliarden-Euro-Pakets werden 2,5 Milliarden Euro für die Produktion von Batteriezellen und den Ausbau der Ladeinfrastruktur ausgegeben, wobei Deutschland bis 2030 eine Million Ladestationen anstrebt.
  • Elektrifizierung von Tankstellen: Die deutsche Regierung hat Pläne angekündigt, wonach alle Tankstellen in Zukunft auch das Laden von Elektrofahrzeugen anbieten müssen. Dies bedeutet, dass die Tankstellen gleichzeitig als Ladestationen für E-Fahrzeuge fungieren und so zur Steigerung der Elektromobilität beitragen werden.
  • Subventionen für Hersteller: im Rahmen eines Bonusprogramms für 2020 und 2021, um in neue Technologien, Verfahren und Anlagen zu investieren.
  • Flottenaustauschprogramme: Als Teil des Post-COVID-19-Konjunkturpakets sollen sie sicherstellen, dass kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und soziale Einrichtungen während der finanziellen Unsicherheit der Corona- und Post-Corona-Wirtschaft nicht an der Erneuerung ihrer Flotten sparen. Das erste Programm ist Sozial & Mobil, das die Elektromobilität im städtischen Verkehr fördern und gemeinnützige Organisationen mit 200 Millionen Euro in den kommenden Jahren 2020 unterstützen soll. Das zweite Programm richtet sich an Gewerbetreibende und KMU, die E-Fahrzeuge bis zu 7,5 Tonnen einsetzen.
  • Bus- und Lkw-Fonds: Noch bis Ende 2021 werden die Mittel für Elektrobusse, Lkw und deren Ladeinfrastruktur aufgestockt. Private und kommunale Betreiber erhalten 1,2 Milliarden Euro für die Umstellung auf alternative Antriebe, um einen Anreiz für die Umstellung des städtischen Verkehrs auf Elektroantrieb zu schaffen.

Während die Welt weiterhin mit der COVID-19-Pandemie kämpft, beginnt die Industrie, sich auf eine Rezession vorzubereiten. Im Januar und Februar 2021 sank der gesamte Automobilabsatz in Deutschland um 25 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass 2021 die Mehrwertsteuer wieder auf 19 % (von reduzierten 16 %) steigt. Vollelektrische (+ 124,2 %) und Plug-in-Hybrid-Autos (+ 161,9 %) setzten jedoch ihren Aufschwung im Februar 2021 fort. Diese Ausweitung des Marktes für Elektroautos während der Pandemie ist ein globaler Trend, und laut diesem Artikel des Wall Street Journals sind die Verbraucher, nachdem sie die Vorteile für die Luftqualität nach den weltweiten Maßnahmen zum Nichtstun gesehen haben, eher bereit, nachhaltige Fahrzeuge zu kaufen.

Als der neue Klimaplan Ende letzten Jahres veröffentlicht wurde, schätzte Ferdinand Dudenhoeffer, Direktor des Center for Automotive Research, dass 5 Millionen Zulassungen von reinen Elektro- und Hybridfahrzeugen bis 2030 ein machbares Ziel wären. Angesichts des positiven Wachstums der E-Märkte und der neuen Haushaltsmittel sieht es für Deutschland vielversprechend aus, dieses Ziel zu verdoppeln. Finanzminister Olaf Scholz sagte, das Ziel sei es, Deutschland mit einem „Ka-Boom“ aus der Krise zu führen und hoffentlich auch den Markt für Elektroautos zu beleben.

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